Ein kurzer Rückblick:

Die öffentlich verfügbaren Präsentationen sind hinter den Namen der Referierenden hinterlegt.

Mit der NALtrain-Konferenz am 14.03.2024 in Frankfurt haben wir ein Zwischenfazit gezogen, dabei einen Blick auf das Erreichte zurückgeworfen, aber viel mehr standen aktuelle Herausforderungen und gelungene Umsetzung im Vordergrund der Tagung. Mit ca. 120 Teilnehmenden an der Konferenz aus ganz Deutschland aus unterschiedlichsten Einrichtungen, sind wir zuversichtlich, dass Take-Home-Naloxon in Deutschland zu einem nachhaltigen Baustein im Drogenhilfesystem werden kann.

Hineingenommen in fast 3 Jahre NALtrain haben uns Simon Fleißner und Dr. Bernd Werse mit einem Überblick über die Projektlaufzeit und einen ersten Einblick in die Evaluation. Björn Peterburs hat diese Präsentation mit seiner Perspektive als JES Aktivist vervollständigt.

Anschließend haben uns Cornelia Schartner, Dr. Helene Buchinger, Dr. Annina Nolte-Reimer und Dr. Friedemann Hagenbuch in die konkrete Umsetzung von Naloxonschulungen hineingenommen und gezeigt, dass von Streetwork über den Justizvollzug und die Substitutionsbehandlung bis hin zum stationären klinischen Setting eine Umsetzung überall möglich ist. Das Fazit des Vormittags war sicherlich: „Just do it!“.

Nach der Mittagspause hat Prof. Dr. Norbert Wodarz anhand der Ergebnisse des bayerischen Modellprojektes (BayTHN) typische Vorbehalte und echte Schwierigkeiten aufgearbeitet. Dr. Rebecca McDonald hat daran anschließend eine europäische Perspektive zu Take-Home-Naloxon präsentiert uns den aktuellen Stand der Studien zu Fragen von Wirksamkeit und Dosis vorgestellt.

Interaktiv ist es dann mit den World Cafès und der Fishbowl geworden. Fragen der dauerhaften Implementierung und der Motivation der Konsument:innen und Mitarbeitenden wurden diskutiert. Immer wiederkehrend war die Schwierigkeit der Verschreibungspflicht und wie eine gelingende Kooperation mit Ärzt:innen aussehen kann.

Zum Abschluss hat Iris Scheuberth einen Einblick in die Finanzierung von Take-Home-Naloxon in Bayern gegeben und Dr. Deborah Scholz-Hehn nochmals diskutiert inwiefern die Suchtmedizin und Take-Home-Naloxon zusammenpassen. Das Ergebnis dieser Diskussion ist eindeutig.

Das Potential von Take-Home-Naloxon in Deutschland ist noch nicht genutzt. Die Möglichkeiten der Umsetzung sind vielfältig. Die Konferenz kann nur ein weiterer Schritt sein zu einer flächendeckenden Umsetzung. Naloxon rettet Leben!

Einen ausführlicheren Tagungsbericht wird unter anderem in der nächsten Ausgabe vom Drogenkurier veröffentlicht. Diesen gibt es kostenlos als Download oder als Bestellung im JES-Onlineshop.