Opioide und Überdosierungen in Deutschland

In Deutschland wird eine Vielzahl von Opioiden über den Schwarzmarkt bezogen oder im Rahmen der Substitution und Schmerzbehandlung legal verschrieben. Dazu gehören zum Beispiel Heroin, Buprenorphin, Fentanyl, Morphin, Oxycodon oder Levomethadon.

Etwa die Hälfte der Drogentodesfälle in Deutschland stehen mit dem Konsum von Heroin und anderen Opioiden in Verbindung.

Grundsätzlich gibt es immer ein Risiko für eine Überdosierung. Wichtig ist die Toleranz, also die Fähigkeit des Körpers, eine bestimmte Menge einer Droge zu verarbeiten. Die Toleranz ist von Person zu Person unterschiedlich. Sie schwankt auch in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie Abstinenzphasen, Gewicht, Krankheit, Stress, geschwächtem Immunsystem und Alter.

Frage 1 von 12: Welche der Medikamente gehören zu den Opiaten? (Max. 3 Antworten)

 
 
 
 
 

Frage 2 von 12: Stehen alle Drogentodesfälle in Deutschland in Verbindung mit Opioiden?

 
 

Frage 3 von 12: Welche Gruppen haben ein Risiko für eine Überdosierung? (1 Antwort)

 
 
 
 
 

Naloxon-Nasenspray auf Rezept

In Deutschland ist Naloxon verschreibungspflichtig. Alle Ärzt*innen können gesetzlich versicherten Opiatkonsument*innen und substituierten Personen das Naloxon-Nasenspray „Nyxoid“ auf Kassenrezept verschreiben. So ist das Medikament kostenlos oder gegen eine Rezeptgebühr von 5 € in der Apotheke erhältlich.

Außerdem können Ärzt*innen Naloxon-Nasenspray auch auf Privatrezept verschreiben. Bei einem Privatrezept muss man das Medikament in der Apotheke selbst bezahlen. Der Preis liegt bei ca. 42 €.

Angehörige und Freund*innen sollten wissen, wo Opiatkonsument*innen das Naloxon-Nasenspray für den Notfall aufbewahren.

Frage 4 von 12: Wie erhält man Naloxon?

 
 
 

Frage 5 von 12: Wer bekommt Naloxon auf Kassenrezept? (2 Antworten)

 
 
 
 

Wirkung von Naloxon

Naloxon verdrängt Opiate von den Rezeptoren im Gehirn und blockiert die Rezeptoren so für eine gewisse Zeit. Dies führt dazu, dass Personen das Bewusstsein wiedererlangen und dass nach einer Herzmassage die Atmung wieder einsetzt.

Naloxon wirkt immer dann, wenn Opioide an der Überdosierung beteiligt sind – also auch beim Mischkonsum. Wenn man sich nicht sicher ist, was konsumiert wurde, sollte Naloxon verabreicht werden. Es richtet keine Schäden an.

Nyxoid wirkt nur, wenn es nasal (in die Nase) verabreicht wird.

Wichtig ist aber, dass die Wirkdauer von Naloxon mit etwa 30 bis 90 Minuten deutlich kürzer ist als die von Opioiden. Dies bedeutet, dass es erneut zu Symptomen einer Überdosis kommen kann, wenn Naloxon seine Wirkung verloren hat.

Daher gilt: Die Person IMMER betreuen, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Frage 6 von 12: Wann wirkt Naloxon? (2 Antworten)

 
 
 

Frage 7 von 12: Wirkt Naloxon auch dann, wenn es oral (in den Mund) verabreicht wird?

 
 

Frage 8 von 12: Die Wirkdauer von Naloxon ist genauso lang wie die von Opioiden.

 
 

Kennzeichen und Vorgehen bei einer Überdosierung

  • Symptome einer Opioidvergiftung sind beeinträchtigtes Bewusstsein, Kreislaufstörungen und verengte Pupillen. Der Puls verlangsamt sich und die Atmung wird geschwächt, in einigen Fällen kann es zu Herzstillstand oder Atemstillstand kommen. Blaue Nägel und blaue Lippen sind auf eine unzureichende Sauerstoffzufuhr zurückzuführen.
  • Menschen mit einer Opioidvergiftung reagieren in der Regel nicht darauf, wenn man ihren Namen ruft oder sie kräftig schüttelt.
  • Falls die Person nicht bei Bewusstsein ist oder keine Atmung hat, gilt immer:
    1. Notruf 112 wählen
    2. Naloxon verabreichen.

Das folgende Video zeigt, wie man Anzeichen einer Opioid-Überdosierung erkennt:

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Frage 9 von 12: Was können Symptome für eine Opioidüberdosis sein? (2 Antworten)

 
 
 
 

Frage 10 von 12: Wenn du bei einer Überdosis Erste Hilfe leistest, rufst du den Rettungsdienst _____ der Naloxongabe.

 
 

Betreuung nach der Gabe von Naloxon

Das folgende Video zeigt, wie Naloxon-Nasenspray richtig verabreicht wird:

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Die Gabe einer Naloxondosis ist wichtig, aber ebenso wichtig ist es, die Person nach der Naloxongabe zu betreuen und sie nicht allein zu lassen.

Ist die Person ohne Bewusstsein, sollte sie nach der Naloxongabe in die  stabile Seitenlage gebracht werden.

Ist die Person bei Bewusstsein: Bei der Person bleiben, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Das folgende Video zeigt, was man nach der Naloxon-Gabe machen sollte:

Durch die Naloxongabe kann es zu Entzugserscheinungen kommen. Wichtig: „Nachlegen“ unbedingt verhindern. Ein erneuter Konsum von Opioiden wäre in dieser Situation lebensgefährlich, weil Naloxon nach 30 bis 90 Minuten nicht mehr wirkt und es dann zu einer noch stärkeren Überdosierung käme.

Ist keine Atmung vorhanden, muss nach der Naloxongabe eine Herzdruckmassage erfolgen. Setzt trotz Herzdruckmassage die Atmung nicht wieder ein, kann nach 1–3 Minuten eine zweite Naloxondosis verabreicht werden. Die Herzdruckmassage sollte dann fortgesetzt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Der Ärztin*dem Arzt mitteilen, dass Naloxon verabreicht wurde.

Frage 11 von 12: Was ist nach der Naloxongabe zu tun? (3 Antworten)

 
 
 
 
 

Maßnahmen zur Risikominderung

Der Konsum illegaler Substanzen ist nie ohne Risiko. Es gibt allerdings Maßnahmen, um die Risiken einer Überdosierung deutlich zu reduzieren. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • nicht allein konsumieren
  • Mischkonsum wann immer möglich vermeiden, da sich die Wirkungen der einzelnen Substanzen durch Mischkonsum erhöhen/verstärken können
  • Naloxon griffbereit haben.

Letzte Frage: Wie kann man das Risiko von Überdosierungen reduzieren? (3 Antworten)